Margarete Pauls
Diplom-Ingenieurin, Wissenschaftsjournalistin
geboren 1950. Lebt in Bremen. Diplom Ingenieurin, Wissenschaftsjournalistin. Margarete Pauls ist eine der MINT-Mütter, der Vorreiterinnen für eine stärkere Präsenz von Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen in Deutschland.
Schule, Ausbildung, Studium
Margarete Pauls machte das Abitur 1969 am Staatlichen Hildagymnasium in Koblenz (Mädchengymnasium, neusprachlicher Zweig). Sie entschied sich, Maschinenbau zu studieren, um Diplomingenieurin zu werden. Das Praktikum für ihr Maschinenbaustudium absolvierte sie 1969/70 bei der Firma Ernst Leitz in Wetzlar. Mit elf Monaten Dauer war das Praktikum länger als nötig. Das hatte sie so entschieden, um besser Einblick in die Industrie und ihr zukünftiges Tätigkeitsfeld zu bekommen. Sie studierte von 1970 bis 1977 Maschinenbau an der RWTH Aachen, Fachrichtung Grundlagen des Maschinenbaus, Anwendungsgebiet Meerestechnik.
Motivation, Gründe, Vorbilder für die Berufswahl
Margarete Pauls war von technischen Entwicklungen begeistern und vom Meer fasziniert und wollte deswegen in diesem Bereich arbeiten. Vorbild für die Berufswahl waren der Vater und zwei ältere Brüder - alle drei Diplomingenieure, die Maschinenbau studiert hatten. Eine weitere Motivation war für sie, keinen der damals typischen akademischen Frauenberufe wie Lehrerin, Apothekerin usw. zu wählen.
Berufsleben
Nach dem Diplom arbeitete Margarete Pauls von 1977 bis 1979 am Hochschuldidaktischen Zentrum der RWTH als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Von 1979 bis 1991 arbeitete sie freiberuflich als Beraterin in der Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung sowie als Fach- und Wissenschaftsjournalistin. Von 1991 bis 2016 war sie für das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung tätig. Sie war Pressesprecherin, baute die Abteilung Kommunikation und Medien auf und leitete sie bis 2011. Von 2011 bis 2016 war sie Leiterin der Stabsstelle Strategische Information. Seitdem ist sie im Ruhestand und arbeitet wieder freiberuflich als Wissenschaftsjournalistin.
Aktivitäten im Bereich Frauen und Technik, Ehrenämter und private Stationen
Während des Studiums engagierte Margarete Pauls sich in der Frauenbewegung und im Frauenzentrum Aachen. Dabei interessierten sie besonders die Themen Frauen und Technik und Frauen im Ingenieurberuf. Das erste Treffen von Frauen in Naturwissenschaft und Technik initiierte sie 1977 zusammen mit Christiane Erlemann in Aachen. Diese Treffen gibt es seitdem jährlich. Margarete Pauls war von 1982 bis 1992 Obfrau des Ausschusses Frauen im Ingenieurberuf im Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Dieser Ausschuss hatte lange geruht. Das Thema wurde in den Jahren 1982 bis 1992 wieder belebt und durch die Gründung zahlreicher regionaler Arbeitskreise sowie Veranstaltungen im Rahmen der Deutschen Ingenieurtage breit und nachhaltig im VDI verankert.
Ehrungen
Margarete Pauls erhielt die Ehrenplakette des VDI für die Wiedergründung des VDI-Ausschusses “Frauen im Ingenieurberuf” und den Aufbau der Regionalstruktur von Arbeitskreisen “Frauen im Ingenieurberuf”.
weblinks
https://www.awi.de/ueber-uns/organisation/mitarbeiter/margarete-pauls.html
https://landesportal.bremen.de/3820599
Veröffentlichungen
Immenkötter, Mechthild und Pauls, Margarete (Hrsg.): Frauen im Ingenieurberuf. Bericht eines Symposiums, VDI-Verlag 1985
Janshen, Doris (Hrsg.) Hat die Technik ein Geschlecht? Denkschrift für eine andere Zivilisation. Orlanda Frauenverlag 1990
Pauls, Margarete: Frauen macht Technik! Frauen - Macht –Technik .In: Koryphäe, Medium für feministische Naturwissenschaft und Technik, Nr. 38, Nov. 2005