Karin Diegelmann

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Karin Diegelmann
Geboren 1961

Kindheit und Eltern
Kindheit und Schulzeit in der Opel-Stadt Rüsselsheim. Das Automobilunternehmen Opel war prägend für ihre die Lebens- und Alltagswelt. Alle - Eltern und Verwandte - waren bei der Firma Opel tätig. Der Vater war Bauschlosser, die Mutter angelernte Stenotypistin.
Die Erziehungsleitlinien und -ziele waren geprägt vom traditionellen und üblichen Geschlechterrollenbild der 50er und 60er Jahre. Frauen wurden auf das spätere Dasein als „Frau an seiner Seite“ und auf ihre Tätigkeiten im Haushalt und als Mutter vorbereitet. Die Berufsmöglichkeiten beschränkten sich auf Dienstleistungs-/Büro-/Sekretariatstätigkeiten, im akademischen Bereich auf die Tätigkeit als Lehrerin oder Ärztin.

Schule und Studium
Karin Diegelmann besuchte das Gymnasium in Rüsselsheim. Ihre Interessen waren eher handwerklicher, mathematischer und technischer Art. Das fand im Familienkreis keinen positiven Anklang; die Eltern wünschten sich, dass sie einen typischen Frauenberuf erlerne, mit dem sie ihre spätere Rolle als Ehefrau, Mutter und Hausfrau vereinbaren könne. Daher immatrikulierte sie sich nach dem Abitur zuerst für ein Lehramtsstudium an der Universität in Frankfurt.

Motivation, Gründe, Vorbilder für die Berufswahl
Auf eigenen Füßen stehend, wechselte sie zum Studium der Architektur nach Darmstadt. Durch Anregungen in der Wohngemeinschaft bekam sie Einblicke in das Bauingenieurstudium. Sie entschloss sich zu diesem Studium, das sie an der Fachhochschule Darmstadt 1985 mit „Sehr gut“ abschloss. In diesem damals noch sehr stark männlich geprägten Studium war sie eine von drei Frauen unter 90 Studenten. Häufig hörte sie den Spruch „Du studierst nur Bauingenieurwesen, weil Du einen gut verdienenden Mann heiraten möchtest“. Durch die studienbegleitende Berufstätigkeit erlangte sie breite Einblicke in das Baugewerbe und sicherte sich ihre finanzielle Unabhängigkeit.
Bei längeren Rucksackreisen in den Semesterferien durch Afrika entstanden etliche Kontakte und der Wunsch in der Entwicklungszusammenarbeit tätig zu werden.

Berufsleben
Im Anschluss an das Studium folgten Tätigkeiten in der Kommunalverwaltung und in Ingenieurbüros. Daneben erlangte sie mit einem berufsbegleitenden Aufbaustudium 1992 den Abschluss als Diplom Ingenieurin der Stadt- und Regionalplanung an der Universität Oldenburg.
Berufliche Tätigkeiten als Bauingenieurin und Ingenieurin der Stadt- und Regionalplanung folgten in den Bereichen integrierte Verkehrsentwicklungsplanung und Verkehrsmanagement, Freiraumplanung und „Soziale Stadterneuerung“.
Im Jahr 2006 erlangte sie den Grad der Dr.´in an der Universität Kassel. Von 2005 bis 2007 war sie im Bereich Regionalplanung über den Deutschen Entwicklungsdienst in Malawi (Afrika) tätig. Seit 2007 ist sie als Lehrbeauftragte und wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Hochschulen und Universitäten in Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt in den Bereichen Bauingenieurwesen, Architektur, Stadtplanung und Geografie tätig.

Frau + Technik-Aktivitäten
Aufgrund der ständigen Auseinandersetzung mit der ihr zugewiesenen „Frauenrolle“ entstand der Wunsch, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Darüber hinaus möchte sie jungen Frauen Mut machen, sie für eine technische oder naturwissenschaftliche Ausbildung, Studium und Beruf interessieren und das Selbstverständnis von Frauen in von Männern dominierten Berufen voran bringen. Sie war eine der Mitinitiatorinnen von Baufachfrau e.V. und Sprecherin im ersten Vorstand des Deutschen Ingenieurinnenbundes dib e.V., der 1986 in Darmstadt gegründet wurde.
Insbesondere durch die von
Barbara Leyendecker federführend organisierten Stände „Frau + Technik“ auf der größten deutschen Industriemesse, der Hannover Messe 1988, 1989 und 1990 fand das Thema eine breite öffentliche Wahrnehmung und internationales Interesse.
Erste Publikationen und Interviews in einschlägigen Medien, Zeitungen und im Fernsehen folgten. Ihr weiteres ehrenamtliches Engagement hatte die Schwerpunkte Vernetzung, Biografien und Vorbilder. Mit dem von ihr beantragten und vom BMBF geförderten Projekt „Bedeutende Naturwissenschaftlerinnen“ möchte sie den zahlreichen in Vergessenheit geratenen Naturwissenschaftlerinnen wieder ein Gesicht geben. Plakat und Broschüre wurden 1994 in einer 1. Auflage von 30.000 Exemplaren als Plakat und Broschüre an deutschen Schulen und Hochschulen verteilt.
In den Folgejahren entstanden zahlreiche weitere Publikationen zum Thema. Sie initiierte Gemeinschaftsprojekte u.a. mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Agentur für Arbeit, dem Hessischen Institut für Lehrerfortbildung, Schulen und Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet. Sie ist eine der Mitinitiatorinnen des hessenweiten MentorinnenNetzwerkes. Von 1994 bis 2002 war sie Redakteurin und Verlegerin der Dokumentationen der Kongresse von Frauen in Naturwissenschaft und Technik.

Mitgliedschaften
deutscher ingenieurinnenbund (dib) e.V.
Marie-Schlei-Verein e.V.- Hilfe für Frauen in Afrika, Asien und Lateinamerika
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Greenpeace e.V.

Ehrungen und Auszeichnungen
brauche ich nicht

Publikationen
Ganz viele, folgen noch

Fundstellen

Quellen

Einige (zufällige) weblinks
www.intercity15.tu-darmstadt.de/inter___city_15/inter___city15.de.jsp
www.echo-online.de/lokales/darmstadt/tu-studenten-zeigen-in-einer-schau-clevere-ideen-fuer-neuralgische-stolperfallen-in-darmstadt_17685375.htm
www.fr.de/frankfurt/tag-der-architektur-wunsch-nach-architektonischer-vielfalt-a-464210
www.buchhandel.de/buch/Bike-and-ride-9783814204376
https://books.google.de/books?id=kBvExAILEX0C&pg=PA39&lpg=PA39&dq=karin+Diegelmann&source=bl&ots=QtJbSTUJ-9&sig=yH5LncgkxBWPTgQG5e6ytj_M3eI&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiVwpXglI7TAhWGmBoKHbVgAXQ4FBDoAQg_MAg#v=onepage&q=karin%20Diegelmann&f=false
www.dibev.de/top25projektteam.html
www.yumpu.com/de/document/view/43279561/dr-ing-karin-diegelmann
www.glk.uni-mainz.de/Dateien/Diegelmann_Winkler.pdf
www.taz.de/!5124074/